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Wie funktioniert nun eine Ausschlussdiät?




Informationen und Erfahrungsberichte zum Nachlesen

Wie funktioniert nun eine Ausschlussdiät?

Beitragvon DOHO » 11.05.2009, 18:31

Sind nun Allergien direkt nachgewiesen, weiß man auch schon auf welche Bestandteile im Futter verzichtet werden muss. Das ist allerdings in manchen Fällen nicht alles, auf was die Katze verzichten muss. Denn Unverträglichkeiten werden nicht mit Hilfe des Allergietests erkannt. Auf diesen Bluttest würde ich mich auch nie 100 % verlassen, weil es meist noch andere Probleme als die nachgewiesenen Allergien gibt. Diese herauszufinden ist deutlich zeitintensiver und mühsamer.

Als erstes muss herausgefunden werden, was auf jeden Fall vertragen wird. Meist wird auf Rohfleisch zurückgegriffen, das normalerweise nicht im Nassfutter verarbeitet wird. Denn was der Organismus nicht kennt, darauf kann er auch nicht reagieren. Pferdefleisch z.B. eignet sich deswegen sehr gut dafür.

Es gibt beim TA auch diverse Futter, die für Allergiker geeignet sind. Da kommt es wieder auf die tatsächlichen Allergene an, die man bei der Fütterung seiner Katze vermeiden muss. Nur weil es für Allergiker geeignet sein soll, muss es nicht gleich für den eigenen Allergiker geeignet sein ;) Außerdem sind es meist Trockenfutter, die wegen des hohen Getreideanteils eigentlich schon nicht in Frage kommen.

Für eine Ausschlussdiät ist Pferdefleisch z.B. sehr gut geeignet. Es ist in keinem herkömmlichen Katzenfutter enthalten. Man sollte auch immer mit einem einzigen Bestandteil anfangen, dies über mehrere Wochen füttern und dann erst den nächsten Bestandteil vorsichtig hinzufügen. Vorsichtig hinzufügen heißt, in kleinsten Mengen zusätzlich zwischendurch anbieten und beobachten wie reagiert wird.

Leckerchen sind während dessen auch vom Speiseplan zu streichen.

Man sagt, dass man eine reine Sorte (ich nenne das die Basis der Ausschlussdiät) über mindestens 8 bis 10 Wochen geben sollte, bevor man einen weiteren Bestandteil dazu nimmt. Ausschlaggebend ist hier wirklich die Verträglichkeit. Wenn schon auf die reine Fleischsorte mit Durchfall oder Erbrechen reagiert wird, kann diese Fleischsorte nicht als Basis für die Ausschlussdiät dienen.

Manche Katzen kratzen sich den Hals auf, andere lecken sich den Bauch nackig. Auf diese Symptome muss geachtet werden und deshalb wird so ein langer Zeitraum geraten. Manchmal ist das mit 2 Wochen nicht getan.

In der Regel zeigt sich die erste Besserung schon nach wenigen Tagen und nach wenigen Wochen sind die Symptome dann weg.

Wenn nun zuverlässig keine Symptome mehr aufgetreten sind, sucht man sich Futtersorten im Handel die einen möglichst hohen Fleischanteil besitzen, wenig Nebenprodukte und überhaupt keinen Zucker enthalten. Es sollte möglichst nur eine einzige Proteinquelle sein.

Diese Sorte sollte dann möglichst erst einmal zwischendurch in kleinen Häppchen angeboten werden. Dann gut beoabachten, ob die Katze in irgend einer Form reagiert. Tut sie das nicht, wird eine Mahlzeit ersetzt.

Gehen wir von 3 Mahlzeiten aus, dann würde unsere Katze Morgens rohes Fleisch bekommen. Abends nach der Arbeit dann diese eine Sorte Nassfutter und vor dem Schlafen gehen noch einmal rohes Fleisch. Dies sollte dann möglichst über mehrere Wochen (6-8 Wochen) so gefüttert werden.

Dann erst, bei konstant festen Würstchen und nicht Erbrechen und auch sonst keinerlei Unwohlsein oder kratzen oder vermehrt putzen, kann dann die nächste Sorte genau so vorsichtig angetestet werden. Also wieder zwischendurch einen kleinen Eierlöffel voll anbieten und gut beoabchten ob schon darauf reagiert wird. Wenn alles beim Alten ist, kann eine weitere Mahlzeit ersetzt werden.

Bedeutet: Morgens rohes Fleisch, Abends die herkömmliche Nassfuttersorte und vor dem Schlafen gehen die weitere Nassfuttersorte. Dies wird dann wieder über mehrere Wochen so gefüttert.

Wichtig ist bei einer Ausschlussdiät die schrittweise Erweiterung des Speiseplans. Wir wollen ja herausfinden, welche Bestandteile nicht vertragen werden. Das ist nur möglich, wenn ich das alles mit großem Zeitaufwand und Geduld mache. Ein zu schneller Wechsel bringt nicht nur den Organismus durcheinander, ich weiß auch nicht, welcher Bestandteil nun eine Reaktion herbeigeführt hat.

Hilfreich kann auch sein, wenn man eine Art Tabelle mit Futtersorten und deren Bestandteile aufstellt. Dort dann vermerkt, ob das Futter vertragen wurde und wenn nicht, in welcher Form und wie stark darauf reagiert wurde. Manchmal kann man dann auch abschätzen, welche Bestandteile des Futters diese Reaktion hervorgerufen haben.

Tritt nun der Fall ein, dass ein Bestandteil der weiteren Futtersorte nicht vertragen wird, dann streiche ich diese letzte Sorte die ich gegeben habe wieder aus dem Speiseplan und kehre für einige Wochen wieder zu der vorherigen Fütterung zurück. Eben so lange wie es braucht um wieder eine normale Verdauung zu sein und dann noch ein wenig länger, damit sich alles wieder in Ruhe einspielt. Erst dann sollte die nächste Sorte vorsichtig versucht werden. Das gilt natürlich auch fürs Kratzen oder das übermäßige Putzen. Denn Allergien zeigen sich ja auch an der Haut und müssen nicht zwangsweise Durchfall oder Erbrechen bewirken.

Während der Ausschlussdiät hab ich es immer so gehalten, dass ich mindestens 2 Mahlzeiten mit nachgewiesen verträglichen Futtersorten hatte. Die 3. Mahlzeit des Tages war die "flexible". Also die Mahlzeit, an der ich eine weitere Futtersorte probierte.

Wenn gar kein Nassfutter vertragen wird, weil bestimmte Bestandteile Probleme machen, bleibt eigentlich nur die komplette Rohernährung. Das nennt sich BARF und ist der natürlichen Nahrung unseres kleinen Raubtieres nachempfunden. Auch ohne Allergien und Unverträglichkeiten ist das eine sehr gute und vor allem natürliche Ernährungsform unserer Katzen.



PS: Dieser Text wird gegebenenfalls noch überarbeitet oder ergänzt. Denn sicher hab ich noch das ein oder andere vergessen zu erwähnen.
LG
Doreen
DOHO
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von Anzeige » 11.05.2009, 18:31

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Beitragvon DOHO » 13.05.2009, 12:08

Man kann natürlich noch einmal die Probe machen, wenn eine Sorte offensichtlich nicht vertragen wurde. Dazu gibt man diese Sorte noch einmal nach Abklingen der Symptome zur Probe. Zeigen sich diese Reaktionen dann wieder, wird diese Sorte Futter definitiv vom Futterplan gestrichen.

Das hab ich bei meinem Yankee damals nicht gemacht. Er reagierte immer sehr schnell mit Erbrechen. In der Regel hatte er innerhalb einer halben Stunde den Magen komplett entleert, wenn eine Sorte nicht vertragen wurde.

Bei Reaktionen der Haut, die sich langsamer Abzeichnen, macht das allerdings wirklich Sinn die Probe nach einiger Zeit zu machen.

Ich empfehle immer einen sogenannten Allergiekalender zu führen. Allergien können dazu kommen oder auch schwächer werden.
LG
Doreen
DOHO
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