Acht Wochen sind die Kleinen nun alt, und ich hatte gestern ein erfreuliches Gespräch mit dem Tierheim meines Vertrauens. Ablauf in Etwa so:
Ich: "8 Wochen ist ein bisschen früh, also würde ich gern, mit Ihrer Erlaubnis, die Kätzchen bis zur 12. Woche auf meine Kosten bei mir behalten. Zwei habe ich schon vermitteln können und die neuen Besitzer befürworten das".
Tierheim: "Geht nicht, erstens, weil Sie uns dann vier Wochen lang nicht als Pflegestelle für neue Katzenwelpen zur Verfügung stehen und zweitens, weil sich die Welpen dann nicht schnell genug an die neue Heimat und ihre neuen Besitzer gewöhnen können. Je schneller, desto besser! Sofern der Tierarzt sie natürlich bei der Abschlussuntersuchung freigibt".
Und ja, ich war tatsächlich so höflich und der Tierheim-Mitarbeiter war eher nüchtern, wenn vielleicht auch nicht so barsch wie in der Transkription.
Das bedeutet nun, dass ich die Vier bereits nächste Woche abgeben muss. Unabhängig davon, dass mir das persönlich nun viel zu schnell geht, finde ich das auch absolut nicht angemessen. Mit 12 Wochen und weiter entwickelt ist es doch auch weniger Stress und die Eingewöhnung sollte allein schon deswegen unproblematischer verlaufen? Wie handhabt ihr das?
Trotzdem habe ich natürlich schon die Werbetrommel gerührt und zwei der Vier definitiv vermittelt. Die anderen zwei hatten auch Interessenten, und zwar ganz ganz ganz tierliebe Menschen, die unbedingt ein niedliches kleines Kätzchen haben wollten, beim Besuchstermin stundenlang mit den Kleinen gespielt und geschmust haben, sodass ich sie schließlich mehr oder minder rausschmeißen musste. Es verging Zeit, zwei Wochen, um genau zu sein, und ich hörte nichts mehr von besagten Interessenten. Komisch, denn ich hatte darauf hingewiesen, dass man 1) die Kätzchen auch gern nochmal besuchen könne, um sich weiter zu beschnuppern und 2) dass das Tierheim klare Regeln hat und es fairer wäre, bei Nichtgefallen sofort abzusagen. Heute habe ich auf Nachfrage erfahren, dass man sich eigentlich gleich gegen die Kätzchen entschieden habe. Grrr.
Bin mir dessen bewusst, dass soetwas häufiger vorkommen kann und dass ich als Pflegemutti vielleicht auch ein bisschen doller für das Wohl der Katzen eintrete, als es von außen angemessen erscheinen mag. Aber ehrlich, kann man sich nicht mal kurz melden? Eine Sms mit den Worten "Nein, doch nicht, aber danke" hätte ja genügt. Und nun hab ich bis Mittwoch Zeit, neue Interessenten zu finden, weil das Tierheim dann tatsächlich den Stecker zieht.
Ich versteh das nicht so recht. Aber ich schreib jetzt mal gleich einige Anzeigen.
Unabhängig davon brachte heute der Buschfunk eine Interessentin, die eine kleine Katze für ihre kleine Tochter sucht. Wieder das "Oh, ein niedliches Kätzchen"-Syndrom? Einzelhaltung? Nicht mit uns! Wenigstens da bin ich mit dem Tierheim einer Meinung
Fazit des heutigen Eintrags wäre also: Vermittlung kleiner, niedlicher Katzen braucht anscheinend fast so viel Biss wie die Aufzucht selbiger. Wer hätte das für möglich gehalten...
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